Fantastischer Meerblick

Mit einer Höhe von 64 Metern, nach neuesten Messungen sollen es sogar 68 Meter sein, ist das Hotel Neptun am Strand vor Warnemünde das zweithöchste Bauwerk der Hansestadt Rostock. Es wurde vom Wohnungskombinat Rostock und einem schwedischen Unternehmen errichtet und 1971 eröffnet.

Das über 18 Etagen und etwa 340 Zimmer verfügende Hotel gehörte seinerzeit nicht zur Kette der DDR-Interhotels, sondern wurde von der Handelsorganisation HO betrieben. Alle Zimmer verfügen zumindest über einen seitlichen Meerblick.

Es war zunächst nur als Hotel für ausländische Touristen vorgesehen, wurde aber nach dem VIII. Parteitag der SED zu 80 Prozent auch den Werktätigen der DDR zugänglich gemacht, die hier über den FDGB-Feriendienst für etwas über 300 Mark der DDR zwölf Tage Urlaub mit Vollpension machen konnten.

Zum Hotel gehörten ein Restaurantkomplex in der Schillerstraße sowie ein Meerwasserschwimmbad und eine Meerwasserschwimmhalle mit Wellenbad. Zu den Highlights des Hotels gehörten außerdem die Sky-Bar in der 19. Etage und die Nachtbar im Keller des Hauses, in der sich die erste Diskothek der DDR befand.

Durch den Besuch vieler ausländischer Gäste wie Willy Brandt, Uwe Barschel, Fidel Castro sowie bekannter Künstler und Schauspieler war das Haus aber auch durch die Überwachung des Staatssicherheitsdienstes der DDR geprägt und stand bis 1989 unter dem Ruf eines Stasi-Hotels.

Heute verfügt das Neptun über moderne Zimmer, Appartements und Suiten mit allem Komfort modernen Wohnens im gehobenen Segment sowie mehrere Restaurants, ein Cafe und ein Bistro sowie die Grillstube Broiler, deren Name aus DDR-Zeiten erhalten geblieben ist. Darüber hinaus hat das Haus einen großzügigen Wellness- und Spa-Komplex und ist als Thalasso-Zentrum zertifiziert. Von der DEHOGA wurde das Hotel mit 5 Sternen klassifiziert.